Chancen und Risiken innerhalb der Branche

Um dieses Thema einzuleiten, möchte ich mit einem Zitat von Jochen Kuhnert aus „2006 Global Powers of Retailing“ von Deloitte beginnen. Hier sagt er, dass die Beschaffung und der operative Vertrieb durch die Globalisierung nicht nur komplexer, sondern auch deutlich risikoreicher werden. Hinzu kommt die zunehmende Konsolidierung der Branche. Dies alles heizt den Wettbewerb an, verstärkt den Preisdruck und nivelliert die Unterschiede zwischen den verschiedenen Anbietern. Auf der anderen Seite steht ein sehr mächtiger und anspruchsvoller Verbraucher, der den Handel zwingt, neue Prioritäten zu setzen.Daher stellen Globalisierung und Außenwirkung eine große Herausforderung für den Einzelhandel dar. Ein weiteres Ergebnis der Studie besagt, dass sich der Einzelhandel  zunehmend weniger auf den Gewinn und Wachstum konzentriert, sondern mehr auf die Bewältigung branchenspezifischer Risiken. Aus diesem Grund wurde eine Agenda aufgestellt, die die Probleme oder Risiken für die Einzelhandelsunternehmen auflistet. Die 7 größten Risiken, die auf der Agenda ganz oben stehen, möchte ich nun benennen und zum Teil erläutern.

Die nicht-finanziellen Risiken werden als erstes aufgeführt. Hierbei spielt das Image eine zentrale Rolle. Da eine enge Beziehung zum Endkunden herrscht, ist es wichtig wie das Unternehmen wahrgenommen wird um somit ihre Marke zu schützen. Deshalb legen sie zunehmend Wert darauf, dass sie in ihrem Medienprofil in Punkten wie Umweltschutz, soziale Verantwortung und Behandlung der Mitarbeiter besonders positiv dargestellt werden. Des Weiteren  stellt die internationale Wirtschaft ein Problem für die Anbieter dar. So sind diese auf dem globalen Markt den Unwägbarkeiten der Weltwirtschaft stärker ausgesetzt als den lokalen Anbietern. Der Risikofaktoren liegen hier in den Schwankungen der Devisenkurse, möglichen Handelsbeschränkungen oder auch die Entwicklung des Ölpreises. Auch globale Lieferketten, die durch die Globalisierung komplexere und stärker fragmentierende Lieferketten mit sich bringen, sind problematisch. So stellt sich die Kernfrage, wie hohe Servicequalität zu möglichst geringen Kosten sichergestellt werden kann. Jedoch kommt es durch die zunehmende Komplexität immer weiter dazu, dass der Risikograd für alle Beteiligten steigt, was es zu verhindern gilt. Ein weiterer Punkt auf der Agenda ist der Terrorismus. Hierunter versteht sich, dass das Unternehmen seine Gebäude und Einrichtungen, Mitarbeiter sowie Lieferketten schützen muss. Auch das Markenmanagement hat eine zunehmende Bedeutung. Da immer mehr Handelsketten ihre Eigenmarken herausbringen und somit die traditionellen Markenaufbau-Maßnahmen (Produktinnovation/Trendbeobachtung, Markenimage, Pflege, Aufbau) übernehmen, steigert sich sowohl das  Risiko  im Bereich Marken-Innovationsmanagement (früher ausschließlich beim Lieferanten), als auch die finanziellen Risiken. Dazu kommt, dass Einzelhändler mit einem hohen Wachstum dem demografischen Wandel entgegenstehen. Das Personalmanagement steht der Problematik gegenüber ein geeignetes Personal zu finden und halten. Gerade für Unternehmen die in Schwellenländern expandieren wollen, ist es eine große Herausforderung unter den wenigen qualifizierten Facharbeitern genügend zu finden, da zusätzlich die Personalkosten weiter steigen. Und der letzte Punkt auf der Agenda sind die neuen Medien. Dadurch, dass es zusätzlich zu den traditionellen Medien immer mehr neue Technologien gibt, ist es für die Unternehmen besonders wichtig sich darauf einzustellen und diesen Bereich mit abzudecken um in der zersplitterten Medienwelt zu überleben. Risiko hier ist die Kontrolle über die Medienbotschaft zu verlieren, andererseits bieten die neuen Medien die Möglichkeit, den Verbraucher auf individuelle und persönliche Ebene deutlich effizienter anzusprechen. Die Chancen für die Branche liegen im Online-Shopping oder Verkauf. Der europäische Vergleich zeigt, dass der deutsche Markt für Online-Shopping Wachstumspotenzial aufweist. In Deutschlang betätigen 60% der Bevölkerung zwischen 16-74 Jahren das Online-Shopping.  2004 waren es gerademal 40%. Somit wird ein deutlicher Trend zum Online-Kauf immer weitergehend sichtbar.

Hinterlasse einen Kommentar